Trockenfutter für Katzen? Ist das wirklich eine gute Idee?
Nein! Trockenfutter für Katzen ist tatsächlich keine gute Idee.
Aber warum ist das so? Kann das stimmen?
Der Tierarzt verkauft doch auch Trockenfutter für Katzen, der weiß doch was gut ist, oder etwa nicht?
Darum ist Trockenfutter nicht geeignet!
Nun ja, wir dürfen nicht vergessen, dass die Katze eigentlich ein Raubtier ist und auch ihr gesamter Organismus auf den eines Fleischfressers ausgerichtet ist. Dazu reicht ein Blick in das Maul oder besser, auf das Gebiss der Katze und wir stellen fest, dass dieses Gebiss nicht dafür ausgelegt ist Pflanzen zu zermahlen. Wir finden aber sehr wohl Fangzähne, welche die Katze zum fangen und zerlegen ihrer Beute benötigt.
Auch der Magen-Darm-Trakt der Katze ist kürzer als der von Pflanzen- und Allesfressers wie die folgende Tabelle zeigt.
Katze | Hund | Rind | Pferd | |
Länge in Meter | 1,0 - 1,8 | 2,0 - 5,7 (7,0) | 33,0 - 63,0 | 25.0 - 39,0 |
Proteine (also Fleisch) werden schneller verdaut als Kohlenhydrate, darum ist auch der Darm wesentlich kürzer als der von Pflanzenfressern!
Wieder eine Tatsache, die uns vor Augen führt, dass die Katze eben kein Pflanzenfresser ist. Das sind aber noch nicht alle Besonderheiten welche die Katze auf Ernährungsphysiologischerebene aufweist, schauen wir uns das Ganze also weiter an.
Die Verdauungsenzyme
Proteasen
Sie sind notwendig um Eiweiß (Protein) aufspalten zu können. Trypsin und Chymotrypsinn sind die beiden Hauptproteasen, welche zunächst in ihrer inaktiven Form als Trypsinogen und Chymotrypsinogen in der Bauchspeicheldrüse vorkommen, um nicht das eigene Gewebe zu zersetzen.
Im Zwölffingerdarm werden diese beiden Vorstufen dann schließlich in ihre aktiven Form Trypsin und Chymotryprin durch Enzyme, welche sich in der Darmschleimhaut befinden, umgewandelt.
Lipase
Ist für die Verdauung von Fetten verantwortlich. Die Aktivität dieses Enzyms ist bei Katzen und Hunden sehr hoch, weshalb sie auch hohe Mengen an Fett recht gut vertragen und auch benötigen. Eine Fettreduzierte Kost ist nicht empfehlenswert. Mehr dazu folgt in einem extra Blogbeitrag.
Amylase
Sorgt für die Aufspaltung von Kohlenhydraten. Hunde produzieren schon sehr wenig des Enzyms Amylase. Die Katze produziert nur 5% der Amylase die der Hund produziert, ihr fehlt dieses Enzym fast gänzlich, was dem geschuldet ist, das sie eben ein obligater, also reiner Karnivore ist.
Bei Hunden findet eine Produktion des Enzyms Amylase erst ab dem 4 Monat statt, ein Grund warum vorher KEINE Kohlenhydrate gefüttert werden sollten.
Wir sehen also, dass die Produktion der Verdauungsenzyme ein weiteres Indiz dafür ist, das Katzen mit Kohlenhydraten nichts anfangen können. Kohlenhydrate sind aber im Trockenfutter in großen Mengen vorhanden, auch dann wenn das auf der Verpackung einen anderen Anschein macht.
Das kannst du ganz leicht selbst überprüfen! Du musst dir zur Überprüfung nur das Rohfett, Rohprotein, Rohfaser und Rohasche zusammenrechnen. Wenn auf einem Trockenfutter keine Angaben zur Feuchtigkeit angegeben sind, dann kannst du von 10% ausgehen, die rechnest du auf dein Ergebnis dazu und ziehst das Ganze von 100 ab, das was du jetzt siehst ist der Anteil an Kohlenhydraten, welche du nicht auf der Verpackung finden kannst! Wenn du nun bedenkst, das eine Katze maximal 5% Kohlenhydrate in ihrer Ration haben soll, ist Trockenfutter definitiv kein Futter für deine Katze. Für deinen Hund im übrigen auch nicht.
Hier kommst du zur Grafik ▶︎ „Aufteilung einer BARF-Ration“
Da Katzen grundsätzlich wenig trinken, da sie als Steppentiere in der freien Natur ihren Wasserbedarf über die Beute decken, wird schnell klar warum Katzen die nur mit Trockenfutter ernährt werden, welches dann noch zusätzlich dem Körper Wasser entzieht, zu Nierenerkrankungen neigen.