Lebershunt bei Hunden und Katzen

Was ist ein Lebershunt?

Ein Lebershunt (auch portosystemischer Shunt genannt) ist eine Fehlbildung der Gefäße zwischen dem Portalvenensystem und dem intrahepatischen Venensystems (innerhalb der Leber). Dabei umgeht das Blut aus der Portalvene die Leber. Das Blut aus der Portalvene ist für den Transport von sauerstoffarmen, aber dafür nährstoffreichen Blut in die Leber verantwortlich.

Es gibt zwei Formen von portosystemischen Shunts, die angeborene und die erworbene Form.

Man unterscheidet:

Intrahepatische Shunts 

(innerhalb der Leber)
Hier kommt es zu einer fehlerhaften Verbindung in der Leber.

Extrahepatische Shunts

(außerhalb der Leber)
Hier hat sich ein zusätzliches Blutgefäß gebildet. Es führt um die Leber, also außerhalb, und nicht durch die Leber, so wie es eigentlich seine sollte.

Ein Lebershunt bei Katzen ist relativ selten!


Wie entsteht ein Lebershunt?

Bei einem angeborenen Lebershunt, schließt sich der bestehende Shunt, nach der Geburt des Welpen, nicht.
Im Mutterleib sorgt dieser Shunt dafür, dass das Blut der Leber zum Herzen geführt wird.

Ein erworbener Lebershunt entsteht meist in Folge von Lebererkrankungen wie beispielsweise einer Leberzirrhose.


Welche Folgen hat ein portosystemischer Shunt?

Durch den Shunt ist die Leber schwach entwickelt (hypoplastisch) und kann ihre Aufgaben nicht ausreichend erfüllen. Es gelangen toxische Substanzen ungefiltert in den Blutkreislauf zurück. Ammoniak kann so beispielsweise von der Leber nicht mehr in Harnstoff umgewandet werden.

Durch die eingeschränkte Leistung der Leber kommt es zudem auch zu einer mangelhaften Aufnahme von Nährstoffen.


Welche Aufgaben hat die Leber?

Die Leber hat viel verschiedene Aufgaben und wird daher auch gerne als das Zentrallabor des Organismus bezeichnet.

  • Reguliert den Stoffwechsel
    von Kohlenhydraten, Fett, Vitaminen und Spurenelementen.
  • Speichert
    Glucose, Fett, einige Vitamine und Blut
  • Auf- und Abbau
    von Eiweißstoffen
  • Umwandlung
    von Ammoniak zu Harnstoff

Die Leber ist zudem zuständig für die Bildung von Galle, und die Entgiftung.


Welche Symptome treten bei einem portosystemischen Shunt auf?

Der angeborene portosystemische Shunt tritt bei jungen Tieren auf.

Diese Tiere sind dann häufig: 

  • matt und niedergeschlagen
  • haben wenig Ausdauer und eine schwache Muskulatur
  • leiden unter Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Erbrechen und Durchfall
  • Krampfanfälle (besonders nach dem Fressen)
  • unsicherer Gang, Verwirrtheit sowie Verhaltensauffälligkeiten

Die betroffenen Jungtiere entwickeln sich verzögert, oft ist es daher nötig sie vor einer geplanten Operation erst einmal stabil zu bekommen.


Wie wird ein Lebershunt diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt anhand von Blutuntersuchungen, Röntgen, Ultraschall des Bauchraums (Abdomen) sowie auch ggf. einer Biopsie.


Wie sieht die Behandlung aus?

Angeborene Lebershunts

Werden operativ verschlossen, dafür ist eine Operation, manchmal aber auch mehrere nötig.

Erworbene Lebershunts

Können meist nicht operativ verschlossen werden.


Wie sollte die Ernährung bei einem Lebershunt aussehen?

Die Entlastung der Leber steht hier im Vordergrund.
Eine zusätzliche Unterstützung kann durch Nahrungsergänzungen sowie Kräuter erreicht werden.

Wie sollte die Ernährung angepasst werden?

  • Leicht verdauliches und hochwertiges Fleisch füttern.
    Gewolftes oder gekochtes Futter, das in vielen kleinen Mahlzeiten gefüttert wird, wird besser vertragen.
  • Proteingehalt leicht reduzieren.
    Proteine enthalten viel Phosphor, Phosphor sollte jedoch reduziert werden, denn ein hoher Proteingehalt erhöht die Ammoniakproduktion, welche bei Lebererkrankungen, wie bereits oben erwähnt, nur unzureichend in Harnstoff umgewandelt wird.
  • Solange der Lebershunt besteht, füttert man idealerweise keine Innereien.
  • Zink und Vitamine des B-Komplex unbedingt in ausreichenden Mengen zur Verfügung stellen.
  • Fischöl (mit Vitamin E), ist hilfreich bei entzündlichen Prozessen.

Die Leber kann zudem noch mit verschiedenen Kräutern, welche individuell für dein Tier ausgewählt werden, unterstützt werden.
Achtung bei Katzen! Hier müssen Kräuter immer mit größter Sorgfalt ausgewählt und dosiert werden, denn Katzen können nicht alle Inhaltsstoffe von Kräutern verstoffwechseln. Hier bitte niemals selbst irgendwelche Kräuter geben! Richtig ausgewählt und dosiert, leisten sie allerdings wertvolle Dienste, gerade was die Entgiftung betrifft.

Nach einer Operation

Füttert man noch gute 4 Wochen leberschonend, erst dann geht man vorsichtig auf eine normale Fütterung über.

Du siehst also, dass du deiner Katze oder deinem Hund durch eine angepasste Ernährung viel Gutes tun kannst, denn der Organismus wird hierdurch bestmöglich entlastet und unterstützt.

Was du nicht tun solltest

Ist das Futter selbst zu berechnen, hier ist ein umfangreiches Wissen nötig um keine Fehler zu machen, die dein Tier dann mehr belasten als zu entlasten.